Kfz-Gewerbe Bayern: Steigende CO2-Abgaben gefährden individuelle Mobilität
[14.02.2025] München. Das Kraftfahrzeuggewerbe Bayern kritisiert die kürzlich vom Bundestag beschlossene Erhöhung der Co2-Preise ab 2027 scharf. „Das von der EU erzwungene und von Berlin durchgewunkene neue CO2-Preissystem geht völlig an der Wirklichkeit vorbei: Wir stecken mitten in einer tiefgreifenden Wirtschaftskrise. Gleichzeitig ist jetzt klar, dass in zwei Jahren die Spritpreise um 35 bis 38 Cent pro Liter teurer werden dürften. Viele Bürger könnten sich tanken dann schlicht nicht mehr leisten“, sagt Günter Friedl, Präsident und Landesinnungsmeister des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern.
Nur noch bis Ende 2026 gibt es feste Preise für eine Tonne CO2. Danach müssen Unternehmen wie Mineralölkonzerne die nötigen CO2-Zertifikate zu einem variablen Preis kaufen. Der Bundestagsbeschluss folgt einer Vorgabe der EU, die mit diesem „ETS 2“-System einen Markt für den Zertifikatshandel aufbauen möchte. Die Regelung dürfte vor allem dazu führen, dass Kraftstoffe deutlich teurer werden.
„Gerade in Flächenländern wie Bayern sind viele Menschen täglich dringend auf ihr Auto angewiesen. Deshalb muss individuelle Mobilität bezahlbar bleiben, damit der Weg zur Arbeit, zum Arzt, zum Einkauf sichergestellt ist“, sagte Präsident Friedl. „Die Preiserhöhung für Kraftstoffe steht schon fest. Gleichzeitig werden günstige und sparsame Einstiegsmodelle in den Modellpaletten der Hersteller weniger und der Ausbau der Elektromobilität hinkt stark hinterher. Auch ein funktionierendes finanzielles Ausgleichssystem für die höheren CO2-Kosten wie einen von der Ampelkoalition erdachten Klimafonds gibt es noch nicht. Hier ist die neue Bundesregierung dringend gefordert, ohne ideologisches Wunschdenken dafür zu sorgen, dass Millionen von Menschen weiter mobil bleiben können. Auch alternative Kraftstoffe können dafür einen wertvollen Beitrag leisten“, sagte Präsident Friedl.