Kfz-Gewerbe Bayern: Entscheidung zur Elektro-Förderung nicht auf lange Bank schieben
[26.09.2024] München. Das Kraftfahrzeuggewerbe Bayern und seine sieben Innungen fordern von der Bundesregierung ein zügiges Vorgehen zur Unterstützung der E-Mobilität. „Dass der Bund kein kurzfristiges ,Strohfeuer‘, sondern eine solide Förderung der Elektromobilität möchte, ist richtig. Das darf aber nicht dazu führen, dass dringend nötige Entscheidungen jetzt vertagt und bis nächstes Jahr auf die lange Bank geschoben werden“, sagte Albert Vetterl, Präsident und Landesinnungsmeister des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern.
Der digitale „Autogipfel“ in dieser Woche hatte keine konkreten Maßnahmen ergeben. Allerdings wurde eine im Vorfeld diskutierte Prämie von 6.000 Euro für den Wechsel von einem Verbrenner- zu einem Elektrofahrzeug als „Strohfeuer“ abgelehnt. „Wir brauchen keine Abwrackprämie für Verbrennerautos“, sagte Präsident Vetterl. Das wäre weder nachhaltig noch wirtschaftlich und gefährde zudem Arbeitsplätze im Werkstatt- und Servicebereich, wenn auf einen Schlag tausende voll funktionsfähige Verbrenner von den Straßen verschwinden würden, sagte Vetterl. „Wir brauchen vielmehr eine verlässliche, planbare und langfristige Förderung, wie sie der Umweltbonus bis Ende 2023 war. Dessen Wegfall hat gezeigt, wie wichtig diese Förderung als Kaufanreiz für Elektro-Neuwagen war. Ein solches Instrument brauchen wir dringend, und zwar nicht erst 2025, sondern jetzt“, sagte Vetterl.
Auch der Gebrauchtwagenbereich müsse dabei berücksichtigt werden. „Ein finanzieller Anreiz für den Kauf eines gebrauchten E-Autos ist wichtig, um die geringe Nachfrage anzukurbeln. So lassen sich Standzeiten verkürzen und die Liquidität der Kfz-Handelsbetriebe würde gestärkt“, sagte Vetterl. Neben einer Prämie wäre denkbar, die degressive steuerliche Abschreibung nicht nur auf neue Elektrofahrzeuge anzuwenden, sondern auch auf junge Gebrauchte. „Die Bundesregierung muss handeln, denn die Zulassungszahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Die Autofahrerinnen und Autofahrer sind verunsichert – und auch unsere rund 7.000 bayerischen Kfz-Innungsbetriebe brauchen Klarheit, wie es mit der Elektromobilität weitergehen soll.“