Kfz-Gewerbe Bayern zur Bundestagswahl: Keine Steuererhöhungen und Augenmaß bei der Mobilitätswende

[24.08.2021] 

München. Das bayerische Kraftfahrzeuggewerbe mit seinen sieben Innungen fordert von der Politik nach der Bundestagswahl Augenmaß bei der Bewältigung der Mobilitätswende. „Überzogene ideologische Vorstellungen dürfen nicht dazu führen, dass Handel und Handwerk und auch die Bürgerinnen und Bürger immer weiter vor vollendete Tatsachen gestellt werden“, sagte Albert Vetterl, Präsident und Landesinnungsmeister. „Wir werden gerade in ländlichen oder strukturschwachen Regionen nicht von heute auf morgen flächendeckend beispielsweise auf Elektromobilität umstellen können. Deshalb brauchen wir für die Übergangszeit weiterhin Verbrennungsmotoren.“

Dass sich viele – auch deutsche – Automobilhersteller vom Verbrenner abwendeten, werde von der Politik immer wieder öffentlich gelobt. Der Mittelstand werde dabei jedoch ausgeklammert. „Viele Parteien ignorieren, dass die Umsetzung dieser ehrgeizigen Ziele in großem Maß vom Kraftfahrzeuggewerbe vor Ort geleistet wird: Allein in Bayern treiben unsere rund 7.000 Kfz-Innungsbetriebe den Wandel vom Verbrennungsmotor hin zu alternativen Antrieben schon heute durch Beratung, Verkauf, Service und moderne Ausbildungskonzepte voran. Und bei der Errichtung der Ladeinfrastruktur müssen unsere Betriebe auf eigene Kosten umsetzen, was die Hersteller der scheidenden Bundesregierung versprochen haben“, sagte Vetterl.

Mit Blick auf die Zukunft sei es zudem enorm wichtig, dass eine künftige Bundesregierung den Mittelstand nicht weiter belasten dürfe. „Steuererhöhungen wären insbesondere nach den schwierigen Corona-Jahren Gift für unsere oftmals noch familiengeführten Kfz-Innungsbetriebe. Wir brauchen deshalb ein mittelstandsfreundliches Klima, das besonders auch Betriebsübergaben an die nächste Generation attraktiv macht und nicht durch ausufernde Bürokratie und Steuerbelastungen ausbremst“, sagte Vetterl.

So müsse auch ein erneuter Lockdown unbedingt verhindert werden. Das habe er im persönlichen Gespräch mit dem Chef der bayerischen Staatskanzlei, Staatsminister Dr. Florian Herrmann, MdL, eindringlich bekräftigt. Auch deshalb sei es die Verantwortung der politischen Parteien, nach der Wahl zügig eine neue Bundesregierung zu bilden. „Wir können uns keine Hängepartie wie nach der vergangenen Bundestagswahl leisten. Gerade im Mittelstand brauchen wir dringend Planungssicherheit – sonst droht nach der Corona-Krise eine weitere zusätzliche wirtschaftliche Belastung.“

Letzte Änderung: 24.08.2021Webcode: 0134927