Krise im Autohandel? Bayerische Betriebe sind für die Zukunft gerüstet

[22.04.2010] München. Zeit nach der Abwrackprämie wird schwierig aber ist zu meistern

„Dem Kraftfahrzeuggewerbe ist nicht damit gedient, sich immer neue Schreckensszenarien auszudenken“, so kommentiert der Präsident des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern und Landesinnungsmeister des bayerischen Kraftfahrzeugtechnikerhandwerks, Klaus Dieter Breitschwert, MdL, Meldungen, dass jeder zweite Händler im kommenden Jahr vor der Insolvenz stehe.

Das Kraftfahrzeuggewerbe Bayern hat bereits mehrfach gegenüber der Staatsregierung und Parlamentariern in den letzten Monaten verdeutlicht, dass in der Wirtschaftskrise ein Arbeitsplatzabbau befürchtet wird. „Die Abwrackprämie hat hier aber zu einer guten Bilanz für 2009 geführt, die den erwarteten Abbau bisher weitgehend verhindern konnte“, führt Breitschwert aus und meint weiter: „Auch wenn wir sicher Vorzieheffekte beim Neuwagenkauf haben, konnten wir nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage aktuell rund 44 Prozent der Nutzer der Abwrackprämie dadurch erstmalig zum Kauf eines Neuwagens bewegen. Weiter haben 28 Prozent nur wegen der Prämie sich überhaupt ein Fahrzeug neu angeschafft.“

Wichtig wird sein, so der Präsident des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern, dass nun die Hersteller die Händler nicht durch Überproduktionen weiter belasten: „Autos sollten wieder weitgehend auf Bestellung geliefert und nicht den Händlern einfach auf den Hof gestellt werden.“

Auch nützt es der Kfz-Branche insgesamt nicht, wenn am Handel vorbei die Hersteller ihre Fahrzeuge zum Beispiel direkt an Mitarbeiter verkaufen. Sinnvoller wäre hier eine Einbindung des Handels mit Sonderkonditionen für Mitarbeiter der Hersteller.

Wichtig für ein erfolgreiches Jahr 2010 wird nach Breitschwert aber auch die Bereitstellung von erforderlichen Krediten für die Branche werden: „Eine Kreditklemme darf es nicht geben, da sonst gerade die mittelständischen Familienunternehmen leicht in Schwierigkeiten kommen könnten.“

Die Folgerung der Roland Berger-Studie, größere Geschäftseinheiten wie in Amerika anzugehen, um zu überleben, ist für den Freistaat falsch: „Der inhabergeführte Familienbetrieb ist in einen Flächenstaat wie Bayern auch weiterhin ein Erfolgsgarant, der Angebot und Service vor Ort garantiert und somit auch Ausbildungs- und Arbeitsplätze in den Regionen sichert“, zeigt sich der oberste bayerische Autohändler zuversichtlich.

Breitschwert abschließend: „Selbstverständlich werden in der aktuellen Krise auch Betriebe schließen müssen. Der bayerische Kfz-Handel hat aber gute Chancen, die Herausforderungen zu meistern und gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Gerade der gewerbliche Bereich hat bei anziehender Konjunktur einen Nachholbedarf an Firmenfahrzeugen aller Preisklassen, der dann 2010 von unserer Branche gerne befriedigt wird!“

Letzte Änderung: 22.04.2010Webcode: 0033620