Vom neuen Provisionsmodell von ARAL profitiert nur die Mineralölwirtschaft!

[31.08.2011] 

Tankstellengewerbe Bayern sieht keine Verbesserungen für Tankstellenbetreiber


München. Zu dem geplanten neuen Provisionsmodell der ARAL bei Ihren Tankstellen erklärt der Vorsitzende des Tankstellengewerbes Bayern Günter Friedl: „So verlockend das Angebot höherer Provisionen für die Tankstellenbetreiber wäre, ist das geplante neue Modell der ARAL eine Mogelpackung, die keinen Erfolg haben wird. ARAL versucht mit dem neuen System die Margeneinbußen bei Preissenkungen teilweise hin zu den Tankstellenbetreibern zu verlagern: Nach den bekanntgewordenen ARAL-Vorstellungen legt der Konzern täglich einen Referenzpreis fest. Verkaufen Tankstellenbetreiber den Kraftstoff teurer, sollen sie 2,4 Cent statt 1,2 Cent Provision pro Liter erhalten; müssen sie den Kraftstoff billiger verkaufen, weil sich der gewünschte Preis am Markt nicht erzielen lässt, muss der Tankstellenbetreiber einen Abschlag bei seiner schon mageren Provision hinnehmen und dies bei einem durchschnittlichen jährlichen Pächtereinkommen von zuletzt 32.800 Euro vor Steuern.“

Ein weiteres Risiko des Absinkens von Einkommen kann von den Tankstellenbetreibern nicht mehr getragen werden. Auch ist es keineswegs überzeugend, dass eine solche Provisionsregelung zu weniger Bewegung beim Benzinpreis führen würde. „Warum sollte sich dadurch der nach Auskunft der Mineralölgesellschaften bestehende intensive Wettbewerb denn verändern“, fragt Friedl.

Zwar ist erfreulich, dass ARAL anscheinend nun erkennt, dass man mit den gegenwärtigen niedrigen Provisionen für Pächter keine Tankstelle mehr wirtschaftlich betreiben kann, doch geht man bei ARAL einen falschen Weg.

Das Tankstellengewerbe Bayern kämpft seit langem im Bundeswirtschaftsministerium dafür, dass von der gesetzlich vorgesehenen Möglichkeit Mindestbedingungen für Tankstellenbetreiber festzusetzen endlich Gebrauch gemacht wird und so ein vernünftiges Einkommen der Tankstellenbetreiber gesichert werden kann. „Lieber sollten wir unsere Tankstellenbetreiber fördern als die Einkommen der Mineralölkonzerne. Leider sieht man aber im Bundeswirtschaftsministerium nur die Berufsgruppen der Rechtsanwälte, Steuerberater, Architekten und Ärzte als schützenswert an, erlässt für diese eigene Honorarordnungen und vergisst die Tankstellenbetreiber, die unfreiwillig jährlich rund 40 Milliarden Euro an Steuern für den Staat eintreiben müssen“, bedauert Friedl.

Letzte Änderung: 31.08.2011Webcode: 0045715