Finanzen sind Chefsache

[23.10.2013] Ingolstadt. Zum ersten Mal lud das Kraftfahrzeuggewerbe Bayern Kfz-Unternehmer zu einem „Finanztag“ ein. Auf der Tagung in Ingolstadt bot der Verband die Möglichkeit, sich über aktuelle Herausforderungen, Entwicklungen und Chancen im Finanzbereich zu informieren: „Täglich haben wir in unseren Autohäusern und Werkstätten finanzielle Entscheidungen zu treffen oder Abläufe mit Finanzhintergrund zu bewältigen“, so der Präsident und Landesinnungsmeister des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern Klaus-Dieter Breitschwert, MdL a.D. in seiner Begrüßung.

Die Palette des Finanztages spannte sich von A bis Z, von Absatzfinanzierung bis Zahlungsverkehr. Mit den Teilnehmern des Finanztages diskutierten die Experten folgende Themen:

Finanzierungskosten und ihr Einfluss auf den betriebswirtschaftlichen Erfolg
Der Einfluss der Finanzierungskosten auf den betriebswirtschaftlichen Erfolg wird oft unterschätzt. Hier muss richtig geplant werden, wenn der Unternehmenserfolg optimiert werden soll. Von der genauen Analyse des Finanzierungsbedarfs, dem richtigen Mix der einzelnen Finanzierungsinstrumente bis hin zu Haken und Ösen von Kreditverträgen  –  eine Vielzahl von Tipps und Hinweisen sensibilisierte die Teilnehmer für die Finanzierungsproblematik.
Referent: Dipl. oec. Hans-Günther Barth
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, CPA
Rath, Anders, Dr. Wanner & Partner

Einkaufsfinanzierung – Kapitalkosten senken – Liquidität erhalten
Je günstiger die Einkaufsfinanzierung, umso besser kann ein Händler sein Angebot gestalten und für den wichtigen Fahrzeugabsatz sorgen. Deswegen sind hervorragende Sonderkonditionen, wie sie unser Kooperationspartner Bank 11 speziell Mitgliedern der Kfz-Innungen bietet, von unschätzbarem Wert.  Zinsfreiheit in den ersten Monaten, günstige Zinssätze sowie vorteilhafte Beleihungsgrenzen machen den Einkauf attraktiv und tragen zum Unternehmenserfolg bei.
Referent: Sven Hölker
Leiter Vertrieb Bank 11

Absatzfinanzierung bringt Rendite
Finanzierungen spielen für Autohauskunden eine immer größere Rolle. Sie geben manchmal erst den entscheidenden Ausschlag für einen Kauf. Günstige Bedingungen und bequeme Abwicklung, wie sie die Bank11 für Kfz-Innungsbetriebe anbietet, sind Argumente, die eine Finanzierung direkt im Autohaus attraktiv machen. Auch wird der Provisionsbeitrag aus den vermittelten Finanzierungen für das Ergebnis eines Autohauses immer bedeutender.
Referent: Sven Hölker, Leiter Vertrieb Bank 11

Werkstattumsatz steigern mit der Reparaturkostenfinanzierung
Was in der Möbel- und Elektrobranche längst üblich, lässt sich auch in der Kfz-Branche verwirklichen: Zusätzliche Kaufanreize und Erträge durch günstige Finanzierungsangebote bei Zubehörartikeln und Werkstattleistungen. Auch kann dies zukünftig ein Instrument sein, die Werkstattauslastung - gerade in nachfrageschwachen Zeiten - gezielt zu stärken.  
Referent: Benjamin Klatt
Vertriebsbereichsleiter Süd Bank 11

Private Equity – Alternative zur Bankenfinanzierung
Nicht immer müssen Banken die Geldgeber sein. Eine interessante Alternative kann auch die Beteiligung eines privaten Anlegers sein. Wie man einen solchen privaten Anleger findet, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen und was diese Kapitalgeber erwarten? Hierauf gab es umfangreiche Antworten.
Referent: Dr. Thomas Gemmeke
Rechtsanwalt und Partner
Baker Tilly Roelfs Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Liquidität und Ausfallschutz im Kfz-Gewerbe
Factoring wird nicht nur von großen Unternehmen in Anspruch genommen. Auch für kleinere und mittlere Unternehmen mit geringeren Umsätzen gibt es attraktive Angebote. Keine Außenstände mehr, sofortige Liquidität und freie Mittel für Investitionen – dies sind die maßgeblichen Vorteile, die Factoring interessant machen. Mit einfacher Abwicklung und Sonderkonditionen für Innungsmitglieder durch die TEBA findet dieses wirtschaftlich sinnvolle Instrument immer stärkere Verbreitung.
Referent: Alexander Ries
Leiter Vertriebsaußendienst TEBA

Mit stillen Beteiligungen auf der Erfolgsspur bleiben – Einsatzmöglichkeiten, Voraussetzungen, Chancen von Beteiligungskapitel
Die meisten Kapitalgeber verlangen umfangreiche Sicherheiten für ihr Engagement. Alternativen können stille Beteiligungen durch die Bayerische Beteiligungsgesellschaft sein, die über lange Laufzeiten Nachhaltigkeit bieten ohne Sicherheiten. Das neue Unternehmerprogramm „Kapital für Handwerk, Handel und Gewerbe“ verspricht dabei unkomplizierte und schnelle Bearbeitung der Anträge auch schon bei geringerer Kapitalnachfrage. Zur Verbesserung der Kapitalausstattung und Liquidität zeigt sich diese Form als sinnvolle Ergänzung neben den klassischen Finanzierungsinstrumenten.
Referentin: Dr. Barbara Karch
Projektmanagerin BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH

Finanzierungshilfen der LfA Bayern
Die Vielzahl an Möglichkeiten erfordert bei einer Investitionsabsicht eigentlich grundsätzlich immer eine Prüfung der Finanzierungsbeteiligung durch die LfA.  Besonders im Förderfokus stehen derzeit vor allem Investitionen in Umweltmaßnahmen. Bei vielen Investitionen können die Kfz-Betriebe zu einer Reduzierung der Umweltbelastungen beitragen, beispielsweise auch durch Einsparungen beim Energieverbrauch. Mit den derzeit sehr günstigen Zinssätzen können schnell Investitionen durch Effizienzsteigerungen amortisiert werden. - Gerade weil zukünftig mit einem weiteren Anstieg der Energiepreise zu rechnen sein wird.
Referent: Bernhard Reif, Dipl. Betriebswirt (FH)
Firmenberater LfA Förderbank Bayern

Basel III – Auswirkungen auf den Mittelstand
Die neuen Kapitalvorschriften von Basel III sorgen häufig für Unruhe  bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen. Im Ergebnis könnten die neuen Regeln die langfristige Finanzierung der Unternehmen verteuern, da auch die Kapitalkosten auf Seiten der Banken zunehmen. Welche Maßnahmen und welches Verhalten Unternehmen an den Tag legen sollten, um für Kapitalgeber attraktiv zu sein, sowie der Blick einer Bank auf den Automobilsektor waren Gegenstand dieses Vortrags und wurden ausführlich diskutiert.
Referent: Dr.  Michael Diederich
Bereichsvorstand UniCredit Bank

Das Geldwäschegesetz und seine Konsequenzen für den Kfz-Betrieb
In Bayern wurden dieses Jahr sechs neue Stellen geschaffen, die die Geldwäsche bekämpfen sollen. Das Kfz-Gewerbe ist dabei aufgrund seiner hochpreisigen Güter ein besonderer Schwerpunkt der Prüfungen. Was Betriebe beachten müssen, um nicht gegen das Geldwäschegesetz zu verstoßen, und welche Dokumentationspflichten erfüllt werden sollten, wurde in diesem Vortrag dargelegt.
Referentinnen:
Katja Reich, Dipl. Verwaltungswirtin
Lisa Zimmermann, Dipl. Verwaltungswirtin
Regierung von Niederbayern

SEPA – neue Erfordernisse im Zahlungsverkehr
Der Countdown läuft:  Ab dem 1. Februar 2014 sind für Unternehmer die neuen Angaben zu den Bankverbindungen verbindlich anzuwenden. Einzugsermächtigungen und Abbuchungsaufträge sind nicht mehr möglich, wenn sie nicht auf die neuen SEPA-Basislastschriften bzw.  SEPA-Firmenlastschriften umgestellt wurden. Was ist SEPA? Was ändert sich? Was muss ich als Betrieb tun, um vorbereitet zu sein? Ein Überblick sowie wertvolle Praxishinweise konnten hier vermittelt werden.
Referent: Hans-Peter Frauenhofer, Dipl. Kaufmann
Sparkasse Ingolstadt

Klaus-Dieter Breitschwert zog eine positive Bilanz des ersten Finanztages des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern: „Kompakt und kompetent haben unsere Referenten ein breites Spektrum an Finanzthemen unseren Teilnehmern nahe gebracht. Es hat sich gezeigt, dass die Finanzen unserer Autohäuser selbstverständlich Chefsache sind. Heute bekamen die anwesenden Unternehmer und Unternehmerinnen wertvolle Hinweise für ihre tägliche Arbeit. Der Finanztag des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern war ein voller Erfolg.“

Letzte Änderung: 23.10.2013Webcode: 0062792