Statistisches Landesamt bestätigt Zahlen des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern

[13.03.2014] München. Das bayerische Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung hat heute die Einschätzungen des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern zur wirtschaftlichen Entwicklung der Branche im Autojahr 2013 im Freistaat durch seine Zahlen bestätigt. Der Präsident und Landesinnungsmeister des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern Klaus Dieter Breitschwert, MdL a. D. erklärte am Rande der Internationalen Handwerksmesse in München hierzu: „Unsere Schätzung eines Umsatzrückganges um ein Prozent lag richtig. Das Autojahr 2013 im Freistaat Bayern war damit noch befriedigend. Das Jahr stabilisierte sich nach einem schwachen Start im Neuwagengeschäft und wurde von leichten Zuwächsen im Gebrauchtwagenbereich getragen.“

Die Umsatzerlöse der bayerischen Kfz-Betriebe mit den Sparten Neu- und Gebrauchtwagenhandel sowie Kfz-Serviceleistungen blieben mit 19,77 Milliarden Euro ein Prozent unter Vorjahresniveau. Einen Umsatzrückgang um 6,6 Prozent auf nun 7,42 Milliarden Euro verzeichnet der Pkw-Neuwagenbereich. Insgesamt sind in Bayern im letzten Jahr fast 688.000 Pkw, Lkw und Zugmaschinen neu zugelassen worden, wovon auf den Pkw-Bereich 587.500 Einheiten entfielen.

Im Gebrauchtwagenmarkt konnten sowohl der markengebundene Handel als auch der freie Gebrauchtwagenhandel ihre Marktanteile ausweiten. Im Pkw-Bereich verzeichnet das Gewerbe nun seit 2010 konstant einen Besitzwechsel jenseits der Millionengrenze. Bei 1.129.000 Pkws hat die Branche gegenüber 2012 erneut ein Plus zum Vorjahr von 1,9 Prozent.
Breitschwert: „Das Wirtschaftsjahr 2013 war schwankend. Bedingt durch den mit über 29 Prozent der Neuzulassungen sehr hohen Anteil an Eigenzulassungen von Händlern und Herstellern sinken jedoch die Erträge pro Fahrzeug und lassen auch die Gesamterträge schrumpfen. Der Neuwagenbereich ist daher sicher im Ertrag verbesserungsfähig. Der Gebrauchtwagenmarkt ist erfreulicherweise auf gutem Niveau stabil, was auch der hohen Qualität des vorhandenen Fahrzeugangebots zu verdanken ist. Der Handel erwirtschaftete im zurückliegenden Jahr nach unserer Schätzung aber nur noch 1 Prozent Umsatzrendite, was eindeutig zu wenig ist.“

Die Werkstattauslastung verharrte 2013 bei 79 Prozent. Der Umsatz in diesem Bereich betrug 4,41 Milliarden Euro. Erneut war eine leichte Verschiebung weg von den Markenwerkstätten hin zu den freien Werkstätten festzustellen, was dem fortlaufend älter werdenden Fahrzeugbestand geschuldet ist. Das durchschnittliche Fahrzeugalter erreicht nun fast 9 Jahre.

Im Service- und Werkstattgeschäft nahmen die durchschnittlichen Stundenverrechnungssätze im Freistaat an der allgemeinen Kostensteigerung teil. Die Reparaturumsätze sanken pro Fahrzeug im Vergleich zum Vorjahr von 215 auf 191 Euro.

Breitschwert: „Ein Thema, was uns umtreibt, sind Werkstattnetze von Branchenfremden, wie sie derzeit von  HUK oder  ADAC geplant sind. Hier frage ich mich schon, wessen Vorteile hier im Vordergrund stehen! Die des Autofahrers mit Sicherheit kaum! Für mich gilt hier der Grundsatz: ‚Schuster bleib‘ bei deinen Leisten!‘ Der ADAC sollte sich auf die Pannenhilfe beschränken, die HUK auf das Versicherungsgeschäft.“

Zu den verstärkten Aktivitäten von Werkstattportalen im Internet erklärte der Präsident des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern: „Ich sehe dies kritisch, weil eine genaue Auftragsbeschreibung  Sachkunde voraussetzt, die der Autofahrer in der Regel nicht hat. ‚Es klappert vorne im Motorraum‘ lässt sich nicht als handfeste Kalkulationsbasis für einen Werkstattauftrag heranziehen. Der billigste Preis sollte nicht die Motivation für einen Auftrag sein. Ich kenne keinen,  der zu einem Arzt oder Rechtsanwalt geht, nur weil dieser am billigsten ist. Ein Auto muss gut und sicher funktionieren. Deshalb raten wir zum Innungsbetrieb, zum Fachmann vor Ort! Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich bei möglichen Streitfällen zwischen Werkstatt und Kunden die Schiedsstelle der Kfz-Innungen der Sache annimmt.“

Zum 30. Juni 2013 waren im Kraftfahrzeuggewerbe Bayern 113.400 Männer und Frauen beschäftigt. Die Beschäftigung in den überwiegend inhabergeführten Betrieben ist damit erneut leicht gestiegen.

Im Freistaat werden derzeit im Bereich unserer technischen Berufe sowie im Beruf des Automobilkaufmanns/frau 14.814 Jungen und Mädchen ausgebildet.
Breitschwert abschließend: „Das Kraftfahrzeuggewerbe Bayern schaut optimistisch nach vorne. Unsere Kunden können sich darauf verlassen: Im Meisterbetrieb mit dem blauweißen Kfz-Meisterlogo erhalten sie fachmännische Unterstützung und Bestleistungen rund um ihr Auto!“

Hinweis: Weiteres Bildmaterial in Druckqualität sowie das Statement von Präsident Breitschwert, alle Grafiken und Tabellen zum Jahrespressegespräch finden Sie hier.

Letzte Änderung: 13.03.2014Webcode: 0065511