Tankstellenpächter am Rande des Existenzminimums - Politik muss handeln!

[17.04.2014] München. Steigende Benzinpreise zu Ostern könnten wieder einmal zu Unmut bei den Autofahrern führen. Den Zorn der Autofahrer bekommen jedoch nicht die Mineralölgesellschaften zu spüren, die die Preise festlegen, sondern in der Regel die Betreiber der Tankstellen. "Nur selten unterscheidet der Autofahrer zwischen Mineralölkonzern und Tankstellenbetreiber", so der Vorsitzende des Fachverbands des Tankstellengewerbes Bayern Günter Friedl. "Während die Mineralölkonzerne immer höhere Gewinne einfahren, müssen die Tankstellenbetreiber mit immer geringerem Einkommen auskommen. Die Verträge mit den Mineralölgesellschaften enthalten hohe Pachtabgaben und nur geringe Provisionen, kaum höher als 1 Ct pro Liter Kraftstoff. Das durchschnittliche Einkommen der Tankstellenpächter liegt derzeit bei ca. 33.400 Euro jährlich. Hiervon abzuziehen sind noch Steuern und Vorsorgeaufwendungen, für die der Tankstellenbetreiber als Selbständiger in voller Höhe alleine aufkommen muss." Das Tankstellengewerbe sieht hier dringenden Handlungsbedarf und hat sich deshalb an Bundesminister Gabriel gewandt. "Wir fordern für unsere Tankstellenpächter die Festlegung von Mindestprovisionen. Unser Gesetz sieht hierfür eine Möglichkeit im Handelsgesetzbuch zum Schutz des wirtschaftlich unterlegenen Handelsvertreters vor. Der Staat muss hier helfen. Schließlich kann es nicht sein, dass unsere Tankstellenbetreiber, die mit hohem persönlichen Einsatz die Versorgung der Bevölkerung mit Kraftstoffen an sieben Tagen in der Woche sicherstellen, hierfür von den Mineralölgesellschaften keine angemessene Entlohnung erhalten!", bekräftigt Günter Friedl. "Es wird Zeit, dass sich die Politik ein Bild über die Situation im Tankstellengewerbe macht."

Letzte Änderung: 14.05.2014Webcode: 0066072