Erste Bremsspuren im bayerischen Kfz-Gewerbe

[29.11.2017] Erste Bremsspuren im bayerischen Kfz-Gewerbe.
Nach gutem Start ins Jahr zeigt die aktuelle Dieseldebatte Wirkung

München. Der Umsatz des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes ist im ersten Dreivierteljahr 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum nominal um 5,1 Prozent und real um 4,4 Prozent gestiegen. Die Zahl der Beschäftigten nahm um 3,1 Prozent zu, davon stieg die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 3,1 Prozent und die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um 2,9 Prozent. „Die Entwicklung des bayerischen Kfz-Gewerbes im ersten Dreivierteljahr verlief auf den ersten Blick durchaus zufriedenstellend, lässt aber im Blick auf den Jahresverlauf erste Sorgenfalten in den Gesichtern der  Automobilhändler aufkommen“ gibt sich der Präsident und Landesinnungsmeister des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern Albert Vetterl nachdenklich.
Nach einer Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik erzielten zwar alle Gruppen des Kfz-Gewerbes in den ersten neun Monaten 2017 Umsatzsteigerungen. Der „Handel mit Kraftwagenteilen und -zubehör“ verzeichnete dabei jedoch mit einem nominalen Umsatzzuwachs von 11,8 Prozent und einem realen Umsatzzuwachs von 12,0 Prozent den Löwenanteil. In der Gruppe „Handel mit Kraftwagen“ nahm der nominale Umsatz zwar noch um 5,9 Prozent zu (real: +4,4 Prozent), jedoch lies dieses Segment im ersten Quartal 2017 mit nominal 12,3 Prozent Wachstum (real:+10,7 Prozent) noch große Hoffnungen auf ein echtes Rekordjahr aufkommen. Im Bereich „Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen“ stieg der nominale Umsatz im ersten Dreivierteljahr nominal noch immerhin um 3,4 Prozent (real: +2,0Prozent), doch war auch hier der Jahresstart mit einem nominalen Wachstum von 8,4% (real +7,0%) wesentlich verheißungsvoller.
Vetterl: „In den letzten sechs Jahren lagen in Bayern die Diesel-PKW bei den Fahrzeugneuzulassungen regelmäßig über den Zahlen der Benziner. Entsprechend stark trifft uns der Stillstand in der politischen Diskussion. Bei seiner Effizienz und seinem Beitrag zum Flottenverbrauch gibt es nämlich keine vernünftigen Gründe, vom Diesel abzurücken. Also erwerben Käufer anstelle eines effizienten Diesels lieber erst einmal gar kein Fahrzeug. “
Auch wenn der „Dieselgipfel“ am gestrigen Tage den übereinstimmenden Willen der Teilnehmer beinhaltet, Fahrverbote in jedem Falle zu vermeiden, so wird doch von verschiedenen Seiten bereits kritisiert, dass die angestrebten Maßnahmen hierfür nicht ausreichend seien.
Vetterl  abschließend: „Das Thema Diesel bedarf schnellstmöglich einer politischen Lösung. Es ist weder den Kaufinteressenten noch den Händlern zuzumuten, mit einer so immensen Unsicherheit eine Kaufentscheidung zu treffen oder ein entsprechendes Angebot vorzuhalten. Dieses belastet mitunter bereits die Bewertungen bei den Dieselfahrzeugen und führt zu Verlusten bei den Händlern. Es muss also das Nötige getan werden, dass schnell klare Verhältnisse geschaffen werden. Dabei bedarf es aber einer sachlichen Diskussion. Krawall wie ihn die DUH mit einer Forderung nach Zwangsgeld oder Zwangshaft gegen die bayerische Staatsregierung erhebt, sind kein wirklicher Beitrag zur Lösung des Problems“. 

Letzte Änderung: 29.11.2017Webcode: 0117847