"Dieselkrise endlich lösen!" Gemeinsamer Appell von IG Metall und Kfz-Innungen in Bayern

[28.09.2018] München. Die weiterhin ungelöste Dieselkrise hindert die Kraftfahrzeug-Innungsbetriebe in Bayern an deren wirtschaftlicher Entwicklung und gefährdet damit die Arbeits- und Ausbildungsplätze von rund 135.000 Männern und Frauen im Freistaat. Die IG Metall Bayern und der Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern mit seinen sieben Kfz-Innungen haben sich deshalb in einem gemeinsamen Appell an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) gewandt. „Wir als Tarifpartner mit der gemeinsamen Verantwortung für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im bayerischen Kfz-Gewerbe fordern Sie zusammen auf, der Dieselkrise noch vor der Landtagswahl endlich ein Ende zu bereiten“, so Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, und Albert Vetterl, Präsident und Landesinnungsmeister, in ihrem Brief an Scheuer.

Dass sich der Bundesverkehrsminister vehement weiter gegen eine Nachrüstung von Hardware zur Verringerung des Stickoxid-Ausstoßes stelle, „müssen wir schlicht als mangelndes Vertrauen in die Fähigkeiten der Betriebe und Beschäftigten des bayerischen Kfz-Gewerbes werten – einem Gewerbe, das immerhin mit rund 35 Milliarden Euro Umsatz zur Wirtschaftskraft des Freistaats beiträgt“, so Wechsler und Vetterl. Das Kraftfahrzeuggewerbe verfüge über hervorragend qualifizierte Fachkräfte und Betriebe, die diese Umrüstung flächendeckend vornehmen könnten.


Beide Tarifpartner sind überzeugt: Allein durch finanzielle Anreize der Hersteller zum Kauf neuerer Dieselfahrzeuge, so wie Scheuer sie favorisiert, wird sich die Krise in der Fläche nicht lösen lassen: „Viele Besitzer von Dieseln können oder wollen sich einen kompletten Neukauf nicht leisten.“


Vetterl und Wechsler forderten den Bundesverkehrsminister vor den womöglich entscheidenden Gesprächen der Bundesregierung auf: „Nutzen Sie die Bereitschaft der über 135.000 Männer und Frauen im bayerischen Kfz-Gewerbe – die bei der Wahl zum bayerischen Landtag am 14. Oktober übrigens zum allergrößten Teil auch Wahlberechtigte sind – um die Unsicherheit der Dieselkrise zu beenden und das Vertrauen der Verbraucher und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kraftfahrzeuggewerbes in die Politik zurückzugewinnen.“

Letzte Änderung: 28.09.2018Webcode: 0121735