Corona: Tankstellen in Bayern bleiben geöffnet
[23.03.2020] München. Die Versorgung der Bevölkerung mit Kraftstoffen in der aktuellen Corona-Krise ist grundsätzlich gesichert. Das erklärt Günter Friedl, Vorsitzender des Tankstellengewerbes Bayern. „Die Mineralölwirtschaft verfügt über Kraftstoffvorräte, die ausreichen um die Bevölkerung bei aktuellem Verbrauch für mindestens 90 Tage zu versorgen“, sagte Friedl. Diese Vorräte würden vom Erdölbevorratungsverband, einer Anstalt des öffentlichen Rechts, gelagert und verwaltet.
Tankstellen gehören zudem laut Allgemeinverfügung des Freistaats Bayern im Rahmen des ausgerufenen Katastrophenfalls zu den systemrelevanten Einrichtungen, die weiterhin geöffnet haben dürfen. „Vereinzelte Engpässe lassen sich momentan zwar leider nicht ausschließen“, sagte Friedl. „Diese wären aber lokal und zeitlich begrenzt, wenn es beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen zu Personalmangel an einzelnen Tankstellen kommt. Denn auch im Tankstellengewerbe gilt: Gesundheit hat oberste Priorität.“ Auch müsse die Lieferkette von den Raffinerien über die Tanklager hin zu den Tankstellen gewährleistet bleiben.
Friedl dankte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Tankstellen in Bayern, die die Versorgung der Bevölkerung mit Kraftstoffen weiterhin sicherstellen. „Und das häufig rund um die Uhr“, sagte Friedl. Gleichzeitig kritisierte er die Mineralölgesellschaften: Tankstellenmitarbeiter würden aufgrund der Geschäftspolitik der Mineralölkonzerne meist nur im Niedriglohnsegment und in Wechselschichten beschäftigt. „Gerade jetzt, wo die sichere Versorgung mit Kraftstoff eine zentrale Funktion für unser Land hat – Stichwort Rettungs- und Sicherheitsorganisationen, Stichwort Auslieferung medizinischer Waren – wäre es an der Zeit, für eine faire Entlohnung der Tankstellenmitarbeiter zu sorgen, auch auf politischem Wege“, sagte Friedl.
Rund um das Thema Corona gibt es für bayerische Kfz-Innungsbetriebe eine eigene Themenseite.