Ministerpräsident Söder: "Bayern ist und bleibt Autoland"

[19.08.2022] München. Ministerpräsident Dr. Markus Söder, MdL hat vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um ein von der EU beschlossenes Verbrenner-Aus die Bedeutung des Autos für die individuelle Mobilität im Freistaat herausgehoben: „Bayern ist und bleibt Autoland.“ Das sagte der Ministerpräsident beim Sommerempfang des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes in München, den er als Ehrengast und Festredner besuchte. „Wir müssen mit intelligenten Ideen bei Mobilität und Klimawandel vorangehen statt verbieten, verzichten und stehenbleiben“, sagte der Ministerpräsident. Lösungen wie Wasserstoffantrieb und synthetische Kraftstoffe, so genannte E-Fuels, müssten parallel zur Elektromobilität weiter ausgebaut werden.

Ministerpräsident Dr. Söder dankte den rund 7.000 mittelständischen Kfz-Innungsbetrieben in Bayern für ihr großes Engagement bei der Bewältigung der Transformation: „Unsere Mittelständler stehen für Arbeitsplätze und attraktive Ausbildung.“

Albert Vetterl, Präsident und Landesinnungsmeister des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes, sagte: „Viele lieben das Auto und viele leben vom Auto: Unser bayerisches Kraftfahrzeuggewerbe stellt sich den Herausforderungen der Mobilitätswende mit dem, was uns als Unternehmer ausmacht. Zupacken, gestalten, Chancen erkennen und nutzen, Verantwortung übernehmen.“ Dennoch dürfe man sich nicht leichtfertig in die Abhängigkeit von nur einer Antriebsform begeben. Statt der einseitigen Festlegung auf Elektromobilität brauche es ein „ideologiefreies“ Miteinander der Antriebsformen, um Klimaziele erreichen zu können. E-Fuels könnten dabei eine herausragende Rolle spielen. Der sich nun abzeichnende Kompromiss auf EU-Ebene sei „ein Erfolg des gesunden Menschenverstands und des nötigen Pragmatismus“, sagte Vetterl. „Doch grundsätzlich ist dieser Kompromiss nichts anderes, als ein bestätigtes Verbrennerverbot ab 2035, das von grüner Ideologie geprägt ist.“ Das bayerische Kraftfahrzeuggewerbe werde sich weiter für verlässliche Rahmenbedingungen für die individuelle Mobilität der Zukunft einsetzen.

Mit dem Verbrennerverbot steige zudem das Risiko eines Technologietransfers nach Asien. Darauf wies Prof. Dr. Thomas Koch, Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen (IFKM) am Karlsruher Institut für Technologie, in einem Impulsvortrag hin. Hochmoderne Verbrennertechnik, die effizient und umweltfreundlich arbeite, werde leichtfertig aufgegeben. „Autofahren darf in Deutschland und Europa nicht zu einem Luxusgut werden, das sich viele Menschen nicht mehr leisten können.“

Der Sommerempfang des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern mit seinen sieben Innungen konnte erstmals nach Corona wieder stattfinden, den festlichen Rahmen dafür bot das Verkehrszentrum des Deutschen Museums. Unter den rund 450 Gästen aus Handwerk, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft waren unter anderem der Präsident des Bayerischen Handwerkstags Franz Xaver Peteranderl und der Wirtschaftsreferent und „Wiesnchef“ der Landeshauptstadt München, Clemens Baumgärtner.

Letzte Änderung: 19.08.2022Webcode: 0136528