Kfz-Gewerbe Bayern: Bund erweist Mobilitätswende in der Fläche einen Bärendienst

[11.01.2023] München. Das Treffen der Bundesregierung zur weiteren Entwicklung der künftigen Mobilität ist aus Sicht des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes ein Fehlschlag. „Das sogenannte ‚Spitzengespräch‘ zur Transformation der Mobilität hat für den Mittelstand keine brauchbaren Ergebnisse erzielt“, sagte Albert Vetterl, Präsident und Landesinnungsmeister des Kraftfahrzeuggewerbes Bayern. „Gerade in einem Flächenland wie Bayern brauchen wir nicht nur die vom Bund gebetsmühlenartig geforderte Ladeinfrastruktur, sondern vor allem auch für den Mittelstand bezahlbare Elektrofahrzeuge.  Es ist daher völlig unverständlich, dass der Bund die Automobilhersteller nicht in die Pflicht nimmt, auch günstige Einstiegsmodelle im Bereich der E-Mobilität anzubieten, und gleichzeitig bei der Förderung weiter auf die Bremse tritt“, sagte Vetterl.

Die individuelle Mobilität müsse bezahlbar bleiben – egal mit welcher Antriebsform. „Die Förderung für Hybride ist zum Jahreswechsel ausgelaufen, die ohnehin schon gesunkene E-Förderung wird künftig an immer höhere Basislistenpreise gebunden sein“, sagte Vetterl. „Damit erreicht der Bund nicht die Mobilitätswende in der Breite der Gesellschaft, sondern erzeugt Zurückhaltung bei unseren Kundinnen und Kunden, die ihre Kaufentscheidung weiter verschieben oder sogar aufgeben.“

Dass weder das mittelständische Kraftfahrzeuggewerbe, noch die Regierungen der „Autoländer“ wie Bayern mit am Tisch saßen, sei völlig unverständlich, sagte Vetterl. „Die Mobilitätswende kann nur gemeinsam gelingen. Allein das bayerische Kraftfahrzeuggewerbe sorgt mit seinen rund 7.000 Kfz-Innungsbetrieben und insgesamt rund 140.000 Beschäftigten sowie Auszubildenden überall im Freistaat dafür, dass die Verbreitung von alternativen Antrieben vorangeht. Dass der Bund den Mittelstand in seinen Beratungen außen vorlässt und damit bewusst auf den Erfahrungsschatz aus der Praxis verzichtet, ist arrogant und nicht nachvollziehbar“, sagte Vetterl. „So bleibt es wie so oft bei vollmundigen Ankündigungen ohne greifbare Ergebnisse – und die Mobilitätswende verkommt zur Ankündigungswende.“

Letzte Änderung: 11.01.2023Webcode: 0136541