Auf die Piste, fertig, Frühling!

[21.02.2018] Da quälen sie sich aus dem Winter – matt, ausgelaugt, versteckt unter einer Schicht aus Salz und hartnäckigem Schmutz. Die Batterie gab alles, ohne sich je richtig vollladen zu können, Wischerblätter ratterten taktlos über Eis, und von der Karosserie mit kleinem oder großem Rostfraß mal ganz zu schweigen.

Vor dem Start in den Frühling brauchen die Fahrzeuge jetzt eine Kur. „Am besten nach Ostern, spätestens aber, wenn die Temperaturen dauerhaft über 7 Grad Celsius liegen. Dann können auch gleich die Winter- gegen die Sommerreifen getauscht werden", rät Dietmar Clysters, Obermeister der Kfz-Innung Rhein-Neckar-Odenwald.

Selbst versierte Hobbyschrauber überlassen den Job der Kfz-Werkstatt, die über Hebebühne, Diagnosegeräte und auch sonst das notwendige Know-how verfügt. Ganz tatenlos müssen die Autobesitzer aber nicht zusehen. Clysters: „Wer sein Fahrzeug gereinigt und inspiziert in die Werkstatt bringt, spart Zeit und Geld."

Die Vorarbeit der Autofahrer

  • Entrümpeln. Unnötiges muss raus: Schneeketten, Skiträger, Decken, der Sandsack. Das alles kostet Gewicht und damit Kraftstoff.
  • Waschen. Am Programm sollte nicht gespart werden: Ober- und Unterbodenwäsche, Unterbodenversiegelung. Clysters: „Moderne Waschanlagen haben Vorsprühanlagen. Auf Hochdruckreiniger kann also verzichtet werden." Vorsicht, Elektronik! Die Motorwäsche ist Sache der Profis. 
  • Reinigen. Nach dem Saugen wird geputzt. Der Schmierfilm der Heizung auf den Innenscheiben muss weg. Einstiege und Falze werden gründlich gesäubert, Gummiteile eingefettet.  Nicht zu vergessen: die Tankklappe innen sowie die Abflüsse unter der Motorhaube. Sind die Gitter verstopft, kann das Wasser nicht abfließen.
  • Trocknen. Unter feuchten Matten finden Pilze und Bakterien einen prima Nährboden. Alle Teppiche müssen raus, Zeitungspapier rein. Das gilt auch für den Kofferraum. Hilft das nicht, geht später die Werkstatt auf Ursachen-Suche.
  • Kontrollieren: Das saubere Auto legt die Blessuren frei: Gibt es Steinschläge oder Kratzer auf Lack und Glas? Haben die Reifen den Winter tadellos überstanden? Fehlt es an Flüssigkeiten? Verschlissene Wischerblätter und kaputte Glühlampen werden gleich ausgetauscht. Mit der Mängel-Liste geht's später in die Werkstatt.
  • Pflegen. Neue und leicht verwitterte Lacke erhalten eine Wachs-Versiegelung, stark verwitterte Autohaut wird poliert und versiegelt.

Der Technik-Check der Profis

  • Prüfen. Auf der Hebebühne steht die Kontrolle von Bremsen, Unterboden, Abgasanlage und Radaufhängung auf der Agenda, der Keilriemen folgt später im Stand.
  • Reifen tauschen. Nach dem Check der Sommerreifen auf Schäden, Profiltiefe, Zustand und Alter werden sie hoch oben montiert. Reifen mit RDKS müssen neu kalibriert werden. Die Winterware verschwindet anschließend sauber und schadlos im trockenen Sommerquartier.
  • Lack und Glas ausbessern. Sind die Schäden klein und auf der Windschutzscheibe nicht sicherheitsrelevant, erfolgt die Reparatur mit Smart-Repair ohne teuren Teiletausch.
  • Flüssigkeiten auffüllen oder wechseln. Das klingt einfach, sollte aber die Werkstatt erledigen. Mit dem falschen Kühlmittel an Bord könnten beispielsweise die winzigen Kanäle verstopfen, und auch den Wassergehalt der Bremsflüssigkeit kann nur der Meister messen.
  • Klimaanlage checken. Spätestens wenn es müffelt, kommt auch die Klimaanlage ins Visier.  Die Werkstatt desinfiziert Lüftungsschächte sowie  Verdampfer und prüft  die Kühlfunktion der Klimaanlage.
  • Filter wechseln. Nicht nur Allergiker benötigen Frischluft – ohne Schadstoffe und Pollen. Dietmar Clysters rät, den Innenraumfilter mindestens einmal jährlich zu tauschen und ihn bestenfalls mit einem Aktivkohlefilter zu ersetzen. Der fängt zusätzlich noch gesundheitsschädliche Gase und Gerüche ab.
Letzte Änderung: 16.05.2018Webcode: 0118335