E-Bike am Auto nur huckepack sicher

[17.05.2019] Wie praktisch: Mit dem Auto in den Urlaub fahren, mit dem E-Bike die Gegend erkunden. Immer mehr Deutsche satteln auf das Elektrofahrrad um und wollen es auch in den Ferien nicht missen. Rund 980 000 E-Bikes wurden nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbandes 2018 verkauft – ein Plus von 36 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Dafür haben die Hersteller in den vergangenen Jahren auch einiges getan: Akkus und Antriebe sind vollintegriert, Materialien hochwertig, Designs top. Und es gibt die Räder mittlerweile in fast allen Modellgruppen. Selbst Renn- und Jugendräder sind elektrifiziert.

Ganz leicht ist der Transport der schweren Leisetreter am Auto jedoch nicht. „Viele Fahrer sind zu schnell unterwegs, schauen beim Kauf nicht auf die Lasten oder fixieren die Räder unkorrekt“, sagt Daniel von Aufsess vom Träger-Hersteller Atera. Damit aus stressig lässig wird, hier die wichtigsten Fragen und Antworten.

Welche Trägersysteme eignen sich?

E-Bikes bringen mit durchschnittlich 25 Kilogramm mehr auf die Waage als herkömmliche Räder, haben längere Radstände und breitere Reifen. Schon aus diesen Gründen ist der Transport nur am Autoheck geeignet.

Hier lassen sich die Schwergewichte auch leichter montieren, der Luftwiderstand beim Fahren ist geringer – das spart Kraftstoff. Am praktischsten sind Träger, die auf die Anhängerkupplung gesteckt werden.

Worauf ist beim Kauf zu achten?

Ganz wichtig: Die Stützlast der Anhängerkupplung darf nicht überschritten werden. Bei zwei 25 Kilogramm schweren E-Bikes und dem Eigengewicht des Trägers ist die zulässige Grenze schnell erreicht. Mehr als zwei der rasanten Drahtesel sollten deshalb auch nicht im Schlepptau fahren, so die Empfehlung der Hersteller.

Der Träger muss außerdem E-Bike-zertifiziert sein und über einen sicheren Diebstahlschutz verfügen. Klar ist auch, dass die Führungsschienen zum Rad passen sollten und die Haltearme flexibel einstellbar sind.

Welche Lösungen gibt es, die Schwergewichte leicht zu handhaben?

Komfort bieten Auffahrschienen, Einparkhilfen, Wegklappsysteme für den leichten Zugang zum Kofferraum, auch mehrstufig. Und wer wenig Platz hat: Viele Träger verschwinden nach dem Gebrauch zusammengeklappt ruckzuck im Kofferraum. Neu auf dem Markt sind unten geschlossene Schalen. Sie schützen die teuren Räder vor Steinschlägen und Schmutzwasser.

Was ist beim Fahren anders?

Der Huckepack-Transport verändert den Schwerpunkt und damit das Fahren. Oberstes Prinzip:  vorausschauend touren. Starkes Beschleunigen, abruptes Bremsen und schnittige Kurvenfahrten sind tabu. Das Tempo sollte 130 km/h nicht überschreiten.

Wer den Akku vor der Tour abmontiert, nimmt Gewicht vom Heck und schützt ihn gleichzeitig vor Nässe. Die Transportvorrichtung sollte nach der Montage übrigens nach wenigen Kilometern und später regelmäßig überprüft werden.

Regeln im Ausland – was ist anders?

Überstehende Ladung muss in vielen Ländern gekennzeichnet werden – laut ADAC beispielweise in Belgien, Italien, Österreich, Slowenien, Spanien und Portugal mit einer Warntafel. Das gilt auch, wenn man diese Länder nur durchreist. Ohne die Kennzeichnung drohen teils erhebliche Strafen.

Letzte Änderung: 07.06.2019Webcode: 0124591