Im Trend: Winterurlaub im Wohnmobil

[29.09.2017] Camping im Schnee und bei Minusgraden? Für viele noch vor ein paar Jahren schwer vorstellbar. Zu kalt, zu feucht, zu ungemütlich. Die Stellplätze im Winter sahen dementsprechend aufgeräumt aus.

Das ist Schnee von gestern. Heute pflügen die Camper unbeirrt durch die weiße Pracht, verstauen ihre komplette Skiausrüstung bequem im Doppelboden und in Trockenräumen und schwitzen abends in der Standplatz-Sauna.

Und wenn Hotel-Urlauber mal trist in den Regen schauen, touren die Camper einfach weiter in die Schneegebiete. Der Winterurlaub im Wohnmobil hat Suchtpotenzial, will aber gut vorbereitet sein. 

Fahrzeug fit machen

Die Dickschiffe müssen wie alle anderen Fahrzeuge wintertauglich gemacht werden. Die Werkstatt erledigt den Check von Batterie, Bremsen, Frostschutz und Motoröl, zieht bei der Gelegenheit die Winterreifen auf und zeigt das Anlegen von Schneeketten an der Antriebsachse.  

Gas: Die Heizungen laufen im Winter mit einem Propan-Butan-Gemisch im Verhältnis 95:5, das auch arktischer Kälte trotzt. Klar, dass der Verbrauch im Winter steigt. 3 Liter pro Tag sollten berechnet werden.

Damit niemand in der Nacht mit klammen Fingern die 11-Kilogramm-Flaschen wechseln muss, sollten zwei Flaschen mit Umschaltautomatik für Wärme sorgen. Im Notfall spendet auch ein elektrischer Heizlüfter Plusgrade, frisst aber Strom satt. 

Wasser: Solange Wasserleitungen und -tanks im wohltemperierten Doppelboden montiert sind, friert nichts ein. Zu den Winterpaketen der Reisemobile gehört oft auch eine teils elektrisch betriebene zusätzliche Warmwasserheizung.

Ist der Abwassertank nicht beheizbar hilft es, das Wasser im Standbetrieb direkt in einen Eimer ablaufen zu lassen. 

Zubehör: Außer einem hochwertigen Starthilfekabel gehören Thermomatten ebenso zur Winterausrüstung wie Eiskratzer, Schaufel, Schneeschieber, Arbeitshandschuhe, eine alte Decke, aber auch Besen und Teleskopleiter.

Denn fällt der Schnee in Massen vom Himmel, sollte er auch schnell vom Dach verschwinden. Abgesehen von der schweren Last gefriert das in der Sonne schmelzende Wasser schnell zu einem dicken Eispanzer. 

Eine Kaminverlängerung hält bei viel Schnee den Luftabzug frei. So arbeitet die Heizung problemlos weiter, und gefährliche Abgase gelangen nicht ins Innere. 

Wer keine Fußbodenheizung hat, sollte auf Teppiche, warme Decken und Kleidung nicht verzichten. Vor der Tür parkt eine Fußmatte. So bleibt die Nässe der Schuhe außen vor. 

Vorzelt: Es ist das Multitalent schlechthin: Als Stauraum beherbergt es feuchte Skianzüge und -schuhe, bevor sie abends im Trockenraum verschwinden, außerdem Schneeschieber und Besen.

Versierte Camper wissen seine Vorteile auch als Schmutzfänger, Klimaschleuse, Kühlschrank und Terrasse zu schätzen. 

Reise planen                     

Längst haben sich viele Campingplätze in den Wintersportregionen auf Gäste vorbereitet: Für die nassen Skischuhe und -jacken gibt es Trockenplätze, die Skier und Snowboards lagern in speziellen Räumen.

Einige Plätze bieten Sauna oder Hüttengaudi, andere den direkten Einstieg in die Loipe.  

Auch im Winter gilt: Rechtzeitiges Buchen sichert die besten Plätze. Der Caravaning Industrie Verband listet auf seiner Verbraucherseite www.caravaning-info.de im Winter offene Campingplätze auf und gibt auch sonst nützliche Tipps.

Letzte Änderung: 29.09.2017Webcode: 0116161