Material zum Herunterladen

Schneeketten – die Kletterhilfen im Winter

Vor dem Einsatz im Schnee sollte das Anlegen der Schneeketten vorher geübt werden. Foto: ProMotor/Timo Volz

Alpenbewohner können ein Lied davon singen: Schon auf der kleinsten Gebirgsstraße stoppt der Verkehr, weil ein Flachlandtiroler an der Steigung hängenbleibt.

Klar, das Auto rutscht ohne Schneeketten. Dabei gehören die Anfahrhilfen hier zur Winterausrüstung. Oft sind sie sogar vorgeschrieben.  

Damit alle sicher und auch rollend in der Spur bleiben – die Fakten zur Montage und Pflege, zum Kaufen und Fahren.  

Wann sollten, wann müssen Schneeketten aufgezogen werden?

Schneeketten sind auf steilen Bergstraßen sowie Pässen unentbehrlich und da Pflicht, wo das runde blaue Schild mit dem Schneekettensymbol sie vorschreiben.

Dabei reicht es aus, wenn die Antriebsräder damit bestückt sind. Bei Allradlern geben die Hersteller die Montage vor. 

Welche Schneeketten gibt es für welchen Einsatz?

Im Notfall und auf kurzen Strecken sind Anfahrhilfen aus Textil oder wenigen Kettengliedern ein Kompromiss. Wer nur ab und an zum Wintersport in die Berge fährt, ist mit einer preiswerten Seilzugkette gut bedient.

Die Fummelei und das Nachspannen erfordern allerdings etwas Fingerfertigkeit. Alpinisten kaufen Schnellmontageketten, die per Adapter ruckzuck ihren Sitz finden, allerdings auch ihren Preis haben. 

Worauf ist beim Kauf zu achten?

Schneeketten sollten TÜV-genehmigt sein, der sogenannten ÖNORM entsprechen und müssen zur Reifengröße passen. Die Größe steht sowohl auf der Reifenflanke als auch in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs.

Am besten, man geht mit dem Fahrzeugschein zum Händler oder in die Werkstatt. Die Profis beraten und helfen nicht nur beim Kauf, sie zeigen und üben mit den Fahrern auch das Anlegen. Besser vorher lernen, als im Tiefschnee mit klammen Fingern scheitern.  

Schneeketten kann man übrigens auch bei Automobilklubs sowie vielen Reifen- und Autozubehörhändlern mieten.  

Was besagt die ÖNORM?

Ö steht für Österreich. Fahrzeuge, die in die Alpenrepublik mit ihren extremen winterlichen Bedingungen rollen,  sollten je nach Fahrzeugklasse Schneeketten der ÖNORM V5117 beziehungsweise V5119 anlegen.

Nur diese und EU-genehmigte Schneeketten sind zugelassen, sonst droht ein Bußgeld. 

Auch andere europäische Nachbarn locken mit hervorragenden Skigebieten. Was gilt da?

Schneeketten sind in der Regel auf schneebedeckten Straßen zulässig, dürfen die Fahrbahn aber nicht beschädigen. Sie müssen angelegt werden, wenn ein entsprechendes Verkehrsschild es vorschreibt.

Über die Länderbestimmungen informieren die Automobilklubs. 

Wie und vor allem wie schnell darf man hierzulande damit fahren?

Paragraph 3 Absatz 4 der Straßenverkehrsordnung schreibt maximal Tempo 50 vor. Sünder riskieren nicht nur ein Bußgeld, sondern auch Verschleiß und schlimmstenfalls das Reißen der Ketten.  

Damit der notwendige Schlupf da ist, sollten ASR und ESP ausgeschaltet werden. Mit aufgezogenen Ketten verändert sich natürlich auch das Fahrverhalten besonders beim Bremsen und in Kurven. 

Wie pflegt man Schneeketten?

Die Ketten haben ihre Arbeit getan und nun weg damit? Keinesfalls. Wer die Helfer lange nutzen will, gönnt ihnen Pflege.

Hersteller empfehlen, die Ketten nach jedem Gebrauch gründlich zu spülen, zu trocknen und in Stoff oder in die Originalverpackung einzurollen. Nach dem Winter werden sie noch mit einem Ölfilm geschützt und dann geht's ab in den Sommerschlaf.

Letzte Änderung: 29.09.2017Webcode: 0116146