Weg mit Kratzern, Dellen, Löchern

[16.02.2016] Kleine Schäden, große Wirkung: Vor einem halben Jahr noch war der winzige Steinschlag am Kotflügel kaum der Rede wert.

Jetzt nach der Frühjahrswäsche und frostig-feuchten Fahrten auf Streusalz und Split fällt der Blick bis auf die Grundierung. Höchste Zeit, das Loch zu stopfen, bevor es rostet.

Möglichkeiten, solche Blessuren zu glätten, gibt es viele: Teiletausch, Selbermachen, das sogenannte Smart Repair.

Welche Reparaturmethode das Auto letztendlich straßenschön und verkaufstauglich macht, hängt von Größe und Art des Schadens, vom Fahrzeug sowie nicht zuletzt von der Qualität der Arbeit ab.

„Eine Werterhaltung sind die Maßnahmen allemal“, sagt Ulrich Köster vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe.

 

Do it yourself: Gebrauchte am Start

Den Lackpinsel sollten nur Autofahrer schwingen, die ihre älteren Fahrzeuge im Wortsinne gebrauchen.

Eine teure Reparatur rechnet sich wirtschaftlich ebenso wenig wie ein Verkauf oder eine Inzahlungnahme – die Ausbesserungen stechen ins Auge und drücken den Preis zusätzlich.

Oft verschwinden kleine Kratzer und Schrammen auch mit Polierpaste. Vorausgesetzt, der Schaden reicht nicht bis auf die Grundierung oder sogar aufs Blech. Das stoppt Feuchtigkeit und verhindert Korrosion.

 

Smart Repair: die günstige Alternative

Die Mission der Kfz-Profis: Sie reparieren akribisch kleine Schäden auf Lack, Glas, Kunststoff und Polster.

Dellen werden mit Hebeln rausgedrückt, Lackkratzer mit Airbrush behandelt und Steinschläge in der Frontscheibe mit Kunstharz aufgefüllt und unter UV-Licht ausgehärtet.

Löcher in Polstern stopfen die Autokünstler mit Füllmasse und Sprühpistole.

Nichts muss ausgebaut werden, die Profis arbeiten mit Spezialwerkzeug schnell und kostengünstig.

Für die Reparatur eines Kratzers im Kotflügel zahlen die Kunden nur rund ein Drittel der Kosten im Vergleich zum Teiletausch mit anschließender Lackierung.

Beim Aushebeln der Delle liegt das Sparpotenzial noch höher. Und wer den Steinschlag ausharzen lässt, geht sogar kostenlos aus dem Rennen. Das geht jedoch nur, wenn sich der Schaden nicht im Sichtfeld des Fahrers befindet.

Dann muss die Scheibe getauscht werden. Jeder Schaden ist individuell und muss einzeln begutachtet werden. Ein zündendes Verkaufsargument ist Smart Repair allemal.

Wer jetzt denkt, das kann jeder – weit gefehlt! Für die Kunst am Auto sollten die Anbieter die Schulbank drücken, mit Spezialwerkzeugen arbeiten können und Erfahrungen sammeln.

Unter www.bfa-net.de hat der Bundesverband Fahrzeugaufbereitung (BFA) kundige Firmen gelistet.

  

Teiletausch: alt gegen neu

Er behauptet sich da, wo Smart Repair an Grenzen stößt – das sind in der Regel alle großflächigen Schäden. Der BFA empfiehlt beispielsweise den Gang zum Lackierer, wenn die Schadstelle kleiner als eine Handfläche misst.

Auch auf planen Flächen wie der Motorhaube fallen viele Ausbesserungen negativ auf. Und ganz klar: Reicht der Kratzer bis aufs Blech, muss getauscht werden.

Der Teiletausch garantiert eine hundertprozentige Wiederherstellung, die bei Neu- und Leasingfahrzeugen nicht nur verkaufsentscheidend ist, sondern auch Auswirkungen auf die Durchrostungsgarantie haben kann. 

 

Die Kosten – ein Fall für die Versicherung

Ob nun Teiletausch oder Smart Repair, teuer oder günstig – die Versicherer honorieren einige  Reparaturen. Auf Glasschäden mit Ausnahme von Kratzern bleibt kein Autofahrer mit einer Kaskoversicherung sitzen. 

Egal,  wie sie entstanden sind. Bei Smart Repair übernimmt die Versicherung sogar die vereinbarte Selbstbeteiligung, und um die Regulierung müssen sich die Geschädigten auch nicht kümmern.

Die übernimmt die Werkstatt. Ebenso versichert sind Hagelschäden.

Letzte Änderung: 06.04.2018Webcode: 0104027