Winterreifen warten und pflegen
Die Werkstatt hat alles getan: Winterreifen aus dem Quartier geholt, auf Schäden geprüft, ausgewuchtet und montiert. Die Autofahrer haben Ruhe bis Ostern.
„Schön wär’s“, warnt Ulrich Köster vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe. „Nur wer die strapazierten Winterspezialisten auch wartet und pflegt, bleibt bei Kälte, Eis und Schnee nicht auf der Strecke.“
Reifen auf Schäden prüfen
Der Gang ums Auto nach dem Tanken ist schnell getan. Beulen, Risse oder eingefahrene Fremdkörper wie Glas oder Nägel bleiben oft unbemerkt und sind Ursache für größere Schäden. Laut ADAC stranden jährlich rund drei Millionen Autofahrer mit Reifenschäden.
Luftdruck regelmäßig füllen
Der korrekte Fülldruck bringt zuallererst einmal Sicherheit. Er garantiert Fahrstabilität, Lenkreaktion, kurze Bremswege und schützt im schlimmsten Fall vor einem Reifenplatzer. Ein optimaler Luftdruck senkt zudem den Verschleiß und spart Kraftstoff. Gemessen wird alle zwei Wochen immer am kalten Reifen.
Bei Reifen mit direktem oder indirektem Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) werden Abweichungen automatisch mit Daten im Cockpit oder einer Warnleuchte angezeigt.
Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk rät dennoch, ab und an den Reifendruck zu kontrollieren, da die Systeme zulässige Toleranzen in der Anzeige haben können.
Ersatzrad nicht vergessen
Selbst wenn es geruhsam auf seinen Einsatz wartet, darf es kein Schattendasein fristen. Auch das fünfte Rad am Wagen hat ein Verfallsdatum – egal, ob Pannenset, Not- oder Ersatzrad. Der regelmäßige Blick darauf ist ebenso wichtig wie die Luftdruckmessung.
Die Werkstatt empfiehlt ein bar über dem Normaldruck. Für den Radwechsel gehört Werkzeug an Bord: Wagenheber, Schraubenschlüssel oder Radkreuz.
Profiltiefe messen
Der Gesetzgeber schreibt mindestens 1,6 Millimeter vor, Reifenexperten empfehlen für den Winter eine Profiltiefe von vier Millimetern. So behalten die Reifen den Kontakt zur Fahrbahn, das Auto lässt sich problemlos lenken und bremsen.
Für abgefahrene Gummis droht die Polizei übrigens mit einem Bußgeld ab 60 Euro und einem Punkt in Flensburg.
Eiskalt erwischt werden können auch Autofahrer auf der Reise durch Europa. Obwohl hier eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern gilt, schreiben einige Länder wie Österreich, Kroatien oder Tschechien eine Mindestprofiltiefe von vier Millimetern vor.
Andere legen die Messlatte bei drei Millimeter an, die Ukraine verlangt sogar sechs Millimeter. Geprüft wird mit einem Messschieber bis auf den Profilgrund, notfalls hilft der Zollstock oder die Ein-Euro-Münze – der goldene Rand misst drei Millimeter.