Auto verkaufen - aber wie?
[05.04.2019] Bonn. Das Frühjahr bringt Bewegung in den Automarkt. Wer jetzt sein Fahrzeug loswerden will, hat mehrere Möglichkeiten.
Der einfachste Weg: Im Internet eines der zahlreichen Ankaufportale anklicken. Papiere bereithalten, ein paar Daten eingeben, Sekunden später spuckt der Computer einen Preis aus und wo sich die nächste Ankaufstelle befindet.
Der Nachteil: Erst vor Ort findet die tatsächliche Bewertung statt. Viele Nutzer berichten, dass der dort angebotene Preis deutlich unter dem im Internet genannten Wert lag.
Aufwändige Präsentation im Internet
Die anstrengendste Methode: Privat verkaufen über die einschlägigen Internetbörsen, Kleinanzeigen und nicht zu vergessen regionale Anzeigenblätter. Die haben den Vorteil, gezielt Interessenten vor Ort anzusprechen, sind aber nicht kostenlos.
Eine gut gemachte Web-Annonce hingegen kostet im Normalfall zwar nichts, verlangt aber viel Vorarbeit: Auto von innen und außen reinigen, am besten noch polieren und dann Fotos machen. Darauf muss das Fahrzeug von allen vier Seiten zu sehen sein.
Auch Bilder des Innen- und Kofferraums, des Motors und auch von Schäden machen, die über normale Gebrauchsspuren hinausgehen. Ganz wichtig: das Kennzeichen unlesbar machen – man weiß ja nie. Anschließend heißt es noch texten, das Auto muss dem Käufer schmackhaft gemacht werden. Aber Vorsicht bei den Kontaktdaten: Mehr als Wohnort und eine Handynummer sollte niemand preisgeben.
Geduld ist beim Privatverkauf gefragt
Denn der Privatverkauf hat auch Schattenseiten: Es melden sich die unterschiedlichsten Leute und machen die interessantesten Angebote. Das gilt speziell im niedrigen Preissegment, wo sich allerhand Exporteure tummeln. Die locken gern Verkäufer mit Angeboten wie: „Zahle den Preis, aber Sie müssen das Auto herbringen“ - womöglich ein paar hundert Kilometer.
Wer sich darauf einlässt, läuft Gefahr vor Ort zu erfahren, dass der Preis doch nicht bezahlt wird und er die Wahl hat, das Auto für deutlich weniger dazulassen oder wieder mitzunehmen – natürlich ohne Entschädigung.
Die unsichere Methode: Gelegentlich melden sich auf private Annoncen auch Gebrauchtwagenhändler, die eine Vermittlung anbieten. Dann steht das Auto dort auf dem Hof, bei erfolgreichem Verkauf wird eine Provision fällig. Soweit die Theorie.
Das Problem: Meistens wird auch eine Standgebühr fällig. Bieten solche Händler das Auto nun absichtlich viel zu teuer an, findet es keinen Käufer, aber die Stellplatz-Kosten steigen ins Uferlose. Deshalb: Solche Angebote besser ignorieren.
Stressfreier Kauf beim Händler
Der beste Kompromiss: Das Auto beim Kauf eines neuen oder gebrauchten bei einem Kfz-Innungsbetrieb in Zahlung geben. Vorher im Netz nachsehen, wieviel der Alte ungefähr wert ist und dann auf zum Autohaus und dem neuen Wunschauto.
Ein guter Verkäufer wird nun den Taschenrechner herausholen und nachsehen, wie er beide Seiten zufriedenstellen kann. In den meisten Fällen lässt sich ein akzeptabler Kompromiss finden. Dazu gibt es die Sicherheit, dass bei Streitigkeiten nach dem Kauf die kostenlose Streitschlichtung bei der zuständigen Kfz-Schiedsstelle möglich ist.