Sprit sparen - so geht´s!

[07.06.2019] Bonn. Jedes Jahr pünktlich vor den Sommerferien legen die Kraftstoffpreise zu. Meckern nützt nichts, der Sprit wird trotzdem teurer.

Aber jeder kann etwas unternehmen, um den Verbrauch einzudämmen. Sowohl relativ, also in Litern pro 100 km, als auch absolut. Wer alle folgenden drei Teilbereiche optimiert, sollte einen merkbaren Kostenrückgang feststellen können.  

Fahrer: Das größte Sparpotenzial sitzt hinter dem Lenkrad. Aber keine Sorge, sparsames Fahren kann man lernen. Und das bedeutet keineswegs, zu schleichen und andere zu behindern. Im Gegenteil: Nur wer flüssig fährt und möglichst wenig bremst, spart Sprit. 

Vollgas ist natürlich tabu, außer beim Beschleunigen. Da heißt es kräftig draufzutreten, ohne den Motor hochzujubeln. Also hochschalten bei 2000 Umdrehungen pro Minute - bis in den höchsten Gang.

Das kann auch in der Stadt der fünfte sein. Und keine Sorge, niedrige Drehzahlen schaden dem Motor keineswegs. Wieviel das spart? Die Hälfte, wenn man 50 km/h im vierten Gang statt im zweiten fährt.

Automatik-Fahrer geben natürlich kein Vollgas, sie beschleunigen ganz normal, die Elektronik gibt den passenden Gang vor.

Manche Getriebe bieten Wahlmöglichkeiten mit E für Economy, C für Comfort oder W wie Winter. Dann hält die Automatik den Motor in niedrigeren Drehzahlen und schaltet früher hoch.

Ganz wichtig: den Verkehr „lesen“. Wird die nächste Ampel gleich rot? Dann besser nicht mehr beschleunigen. Auf freier Autobahn reicht Tempo 130, höhere Geschwindigkeit lässt den Verbrauch stark ansteigen. Den Stresslevel übrigens auch.

Verkehr: Wenn morgens alle zur Arbeit wollen, gibt es Stau. Aber manchmal genügt es schon, nur eine Viertelstunde versetzt zu fahren, um schneller anzukommen.

Und moderne Navigationstechnik mit Echtzeit-Verkehrsdaten ermöglicht es, dem dicksten Verkehr auszuweichen. Apps für das Smartphone verraten, wo und zu welchen Zeiten der Sprit weniger teuer ist. 

Bleibt noch, Freizeit-Fahrten sinnvoll zu bündeln, nicht für jeden Zuckerwürfel extra loszufahren. Was heute kaum noch jemand weiß: Jedes Anlassen eines kalten Motors verbraucht soviel Kraftstoff wie sieben Kilometer Fahrt.

Von unnötigem Verschleiß ganz zu schweigen. Das sollte sich vor Augen führen, wer für die 400 Meter zum Bäcker das Auto anwirft. Und ein bisschen Bewegung schadet nicht.  

Fahrzeug: Mit platten Reifen rollt es schwer, das kennen wir vom Fahrrad. Trotzdem ist rund die Hälfte aller Autos mit zu niedrigem Luftdruck unterwegs. Also aufpumpen.

Aber bitte nicht zu sehr, maßgeblich sind die Angaben in der Bedienungsanweisung. Und mindestens einmal im Monat kontrollieren, besser alle vierzehn Tage. 

Aber auch Gewicht, das bei jedem Anfahren mit beschleunigt werden muss, steigert den Spritverbrauch. Also ruhig mal im Kofferraum nachsehen, was da so alles Unnützes mitfährt.

Und bei der Gelegenheit auch endlich den Skiträger abbauen, der erhöht den Luftwiderstand um bis zu einen Liter pro 100 km.

Auch der Wartungszustand des Fahrzeugs macht sich unmittelbar beim Verbrauch bemerkbar. Uralte Zündkerzen und ein verstopfter Luftfilter können ein bis zwei Liter extra pro hundert Kilometer ausmachen.

Eine defekte Lambdasonde oder ein kaputter Kurbelwellensensor tragen ebenfalls zum Mehrverbrauch bei. Selbst eine nur leicht schleifende Bremse oder falsches Motoröl heben den Spritbedarf.

Deshalb ist regelmäßige Wartung so wichtig. Die Profis in der Meisterwerkstatt der Kfz-Innungen wissen, wie sie den Verbrauch in den Griff kriegen. Und sie helfen bares Geld zu sparen.

Letzte Änderung: 07.06.2019Webcode: 0124897